"Die Lage von Zürich ist unvergleichlich; die heitere Stadt an dem tiefblauen, krystallhellen See, dessen belebte, sanft ansteigende Ufer, so weit das Auge blickt, mit stattlichen Wohnhäusern, mit Obst- und Weingärten übersäet sind, rechts der Rücken des Albis, im Hintergrunde die schneebedeckten Glarner Alpen, Glärnisch, Tödi, Clariden, dann Achsenburg, Rossberg und der Uri-Rothstock bei Altorf. Gerade diese reizende Lage macht den Aufenthalt in Zürich so anziehend."
"Der günstigste Ort in Zürich, um eine schöne Aussicht auf den See zu haben, ist eine Terrasse an der neuen Promenade und die Bastion, die Katze genannt wird. [...] Man sieht von hier aus einen grossen Teil des Sees, die Albiskette, weiter den Glärnisch, den Mieseren, den Myten und andere hohe Berge, deren Gipfel mit ewigem Schnee bedeckt sind."
Karl Baedeker, Die Schweiz. Handbüchlein für Reisende, nach eigener Anschauung und den besten Hülfsquellen bearbeitet, Koblenz 1844, S. 58; Jean-Louis-Antoine Reynier, Guide des Voyageurs en Suisse, Brüssel 1821, S. 21-22
Der Begleittext zu dieser Ansicht beschreibt die Spazierwege am Ufer des Zürichsees im Seefeld als die schönsten in Zürich. Von diesem Ufer aus kann man einen Teil der Stadt Zürich sowie das Grossmünster in der Altstadt von Zürich erkennen.
"Zürich ist an beiden Ufern der Limmat gebaut, die der Stadt nicht nur das schönste Wasser der Welt beschert, sondern durch den raschen Luftzug, den sie auf ihrem Weg erzeugt, die Stadt auch noch reinigt und klärt. [...] Von den beiden Teilen der Stadt ist der, der sich am rechten Ufer des Flusses erhebt, der grössere und, wie ich glaube, auch der ältere; man findet dort inmitten der Gebäude aller Altersstufen alle Spuren des ursprünglichen Bodens wieder; und in einer gerechten Rückkopplung hat die Zeit dort das Werk des Menschen kaum weniger geachtet als dieser das Werk der Natur. [...]".
Voyage pittoresque aux lacs de Zurich, Zoug, Lowerz, Egeri et Wallenstadt, Zürich 1819, S. 25; Désiré Raoul-Rochette, Lettres sur la Suisse, écrites en 1820, suivies d'un Voyage à Chamouny et au Simplon, Paris 1822, S. 265
"Hier werden die Waaren ausgeladen, welche nach Italien gehen, und auf der Axe bis Brunnen am Luzerner-See gefahren. Der See ist hier am breitesten, und die Aussichten an seinen Ufern und bey Spatzierfahrten auf demselben ausserordentlich schön, ausgedehnt und mannigfaltig."
Von diesem Standpunkt oberhalb Bäch SZ bietet sich eine Aussicht auf die Bucht von Richterswil und das Ufer des Zürichsees bis Wollishofen und rechts von Stäfa bis Meilen.
Johann Gottfried Ebel, Anleitung, auf die nützlichste und genussvollste Art die Schweitz zu bereisen, Bd. 4, Zürich 1810, S. 112; Voyage pittoresque aux lacs de Zurich, Zoug, Lowerz, Egeri et Wallenstadt, Zürich 1819, S. 26
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Goethe war 1775 einer der ersten Reisenden, die die Rigi bestiegen, um die Aussicht zu geniessen. Nach dem Erlebnis wallender und immer wieder vereinzelte Landschaftsausblicke freigebender Nebelfetzen schrieb er: "Es war ein einzigartiges Schauspiel, das nie zuvor gesehen wurde und sich nie wiederholen wird".
Der Aufstieg zu Fuss auf die Rigi begann in Arth, das von Zug aus mit dem Schiff erreicht wurde. Reitend erreichte man Rigi-Kulm über die Bergstrasse der Kuhhirten von Lauerz aus. In beiden Fällen dauerte der Aufstieg nach Rigi-Klösterli drei Stunden.
Voyage pittoresque aux lacs de Zurich, Zoug, Lowerz, Egeri et Wallenstadt, Zürich 1819, S. 31; https://www.stadtzug.ch/fpzuginzahlen [16.3.2023]; http://www.goethezeitportal.de/wissen/illustrationen/johann-wolfgang-von-goethe/goethes-erste-schweizer-reise-von-1775.html [30.03.2023]; Johann Gottfried Ebel, Anleitung, auf die nützlichste und genussreichste Art die Schweitz zu bereisen, Bd. 4, Zürich 1810, S. 117
Arth war ein beliebter Ort für Reisende auf dem Weg zur Rigi: "Von der riesigen Schar der Reisenden, die auf die Rigi gehen, gibt es nur wenige, die hier nicht Halt machen, bevor oder nachdem sie auf die Rigi gestiegen sind. [...] Man findet hier Pferde und sogar Stühle, um sich auf dem Rücken eines Mannes den Berg hinauf tragen zu lassen."
Voyage pittoresque aux lacs de Zurich, Zoug, Lowerz, Egeri et Wallenstadt, Zürich 1819, S. 13; Franz Auf der Maur, "Mythen", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.06.2009 [16.3.2023]
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"Ich hielt in Egeri nur an, um einen wenig bekannten See zu betrachten, obwohl er aufgrund seiner Gestalt und seiner Umrahmung einer der malerischsten der Schweiz ist. Sein ovales Becken erstreckt sich bis zum Fuß der nackten, rötlichen Felsen des Kaiserstocks und des Rossbergs, die ihn im Südwesten begrenzen. Das andere Ufer steigt wie ein Amphitheater über einen sanften, grünen Hang an und endet auf der Hochebene von Morgarten. Im Süden nähern sich die Berge in wilder Weise und fallen steil ab, so dass über den hohen Wänden der Figlerflue und des Sattels nur die schneebedeckten Gipfel von Ury und Unterwald zu sehen sind; und die Reinheit und die schöne grüne Farbe des Seewassers bilden inmitten dieser melancholischen Landschaft einen Spiegel, der dazu bestimmt ist, abwechselnd die imposanten und anmutigen Bilder zu reflektieren."
Désiré Raoul Rochette, Lettres sur la Suisse, écrites en 1820, suivies d'un voyage à Chamouny et au Simplon, Paris 1822, S. 100 - 101
Seit der Mitte des 18. Jahrhunderts hatte das Geschiebe der Linth den damals einzigen Abfluss des Walensees, die Maag, immer mehr aufgestaut und das Gebiet zwischen Walen- und Zürichsee in einen Sumpf verwandelt. Diesem Missstand wurde ab 1804 Abhilfe geschaffen: Unter der Leitung des Zürcher Ingenieurs Hans Konrad Escher (1767-1823) wurde die aus dem Glarnerland kommende Linth in den Walensee umgeleitet, wo sie ihr Geschiebe ablagern konnte und der Abfluss aus dem Walensee zum Zürichsee kanalisiert. Es war eines der grossen, identitätsstiftenden Projekte der Eidgenossenschaft in der schwierigen Zeit der Mediation, in der der politische Zusammenhalt der Kantone stets gefährdet war. 1823 waren die Arbeiten im Grossen und Ganzen abgeschlossen.
Johann Gottfried Ebel, Anleitung, auf die nützlichste und genussvollste Art die Schweiz zu bereisen, Bd. 4, Zürich 1810, S. 492; https://www.linthwerk.ch/index.php/geschichte/nationalunternehmung [04.03.2024]; https://hans-konrad-escher.ch/ [04.03.2024]
Vor der Fertigstellung des Linthwerks war auch Walenstadt von den dauernden Überschwemmungen betroffen: "[Walenstadt] liegt eine kleine Viertelstunde von dem Wallenstadter-See in einer sumpfigen, äusserst ungesunden Gegend. Alle Strassen der Seeseite sind mit Schlamm bedeckt, und man kriecht auf Brettern an den baufälligen Häusern fort."
Johann Gottfried Ebel, Anleitung, auf die nützlichste und genussvollste Art die Schweitz zu bereisen, Bd. 4, Zürich 1810, S. 461
Johann Gottfried Ebel, Anleitung, auf die nützlichste und genussvollste Art die Schweitz zu bereisen, Band 3, Zürich 1810, S. 363; Johann Gottfried Ebel, Anleitung, auf die nützlichste und genussvollste Art die Schweitz zu bereisen, Band 4, Zürich 1810, S. 465; Johann Gottfried Ebel, Anleitung, auf die nützlichste und genussvollste Art die Schweitz zu bereisen, Band 4, Zürich 1810, S. 588; Rebecca Gericke-Budliger: «Johann Jakob Wetzel». In: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, 2019 (erstmals publiziert 1998). [23.02.2024] ; Paola von Wyss-Giacosa: «Franz Hegi». In: SIKART Lexikon zur Kunst in der Schweiz, 2017 (erstmals publiziert 1998). [03.05.2024]